Sachsen baut Vorreiterstellung in der Minderheitenpolitik aus

Der frisch abgeschlossene Koalitionsvertrag zwischen CDU und FDP in Sachsen enthält ein eindeutiges Bekenntnis zur sorbischen Kultur und Sprache im Freistaat. Die Sorben sind ein kleines westslawischen Volk ohne Staatsvolk, mit dem die Nordfriesen seit Langem in Verbindung stehen. Der Vorsitzende des Vereins Nordfriesisches Institut, Thede Boysen, gratulierte dem Land Sachsen und den Sorben und kontrastierte diese zukunftsweisende Minderheitenpolitik mit der in Schleswig-Holstein.

Die beiden Regierungspartner in Sachsen wollen gemäß dem Koalitionsvertrag ?eine Konzeption zur Ermutigung und zur Belebung des Gebrauchs der sorbischen Sprache im öffentlichen Leben innerhalb des sorbischen Siedlungsgebietes erarbeiten und deren Umsetzung fördern. Allen Kindern im sorbischsprachigen Raum soll eine aktive sorbisch-deutsche Zweisprachigkeit in Kindergärten und Schulen ermöglicht werden.? Die nötigen Aus- und Fortbildungsangebote für Erzieher und Lehrer sollen fortgesetzt und ein ausreichendes schulisches Bildungsangebot vorgehalten werden.

?Während wir Nordfriesen in den letzen vier Jahren nur Stillstand in der Minderheitenpolitik erlebt haben und deshalb erhebliche Rückschritte in der Sprach- und Kulturpolitik drohen, erhalten unsere sorbischen Freunde Rückenwind von ihrer Landesregierung. Die im Verhältnis zu Schleswig-Holstein bereits beispielhaften Rahmenbedingungen werden jetzt konzeptionell und konsequent von der neuen Landesregierung weiterentwickelt?, erklärte dazu Thede Boysen. Die Antworten der schleswig-holsteinischen Parteien auf die Wahlprüfsteine in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift ?Nordfriesland? zum Friesischangebot an Schulen und Universitäten fallen hingegen in seinen Augen nicht nur nüchtern, sondern zum Teil erschreckend aus.

Während sich die kleinen Oppositionsparteien FDP, Grüne und SSW zumindest gesprächsoffen zeigten für die konzeptionelle Verbesserung des unzureichenden Friesischangebots und auch konkrete Vorschläge unterbreiteten, sei bei den beiden sogenannten Volksparteien nur inhaltliche ?Fehlanzeige? festzustellen. ?Herr Stegner scheint in seiner Zeit in Schleswig-Holstein noch immer nicht den Unterschied zwischen den verkleideten Mescalero-Apachen vom Kalkberg in Bad Segeberg und der friesischen Volksgruppe begriffen zu haben. Dass Peter Harry Carstensen ursprünglich aus Nordfriesland stammt, hilft dem Friesischen leider auch nicht wirklich. Seit Minderheitenpolitik Chefsache ist, herrscht völliger Stillstand, und Stillstand ist bekanntlich Rückschritt. Von der angeblichen Heimatverbundenheit des Ministerpräsidenten haben wir aktiven Friesen nicht viel gemerkt?, lautet die Bilanz, die Boysen zur Minderheitenpolitik in Schleswig-Holstein zieht.

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