Ein großer Schritt für die Minderheitenpolitik Schleswig-Holsteins

Mit Freude und Erleichterung hat der Verband Deutscher Sinti und Roma e. V. – Landesverband Schleswig-Holstein am heutigen Tag  das einstimmige und fraktionsübergreifende Votum des Landtages zur Aufnahme der Sinti und Roma als nationale Minderheit in die schleswig-holsteinische Landesverfassung aufgenommen. Nun gilt es, politische Verantwortung zu übernehmen und  klare Signale an die Bundes- und Europapolitik zu senden, um die neuen politischen Rahmenbedingungen mit Leben zu füllen.
Kiel. Nach 22 Jahren ist es heute im sechsten Anlauf gelungen, die politische Lobby für alle in Schleswig-Holstein lebenden Sinti und Roma auf eine solide Basis zu stellen. Mit der Aufnahme in die Landesverfassung erfahren Sinti und Roma, die schon seit Jahrhunderten in Schleswig-Holstein leben –  vor allem alle Überlebenden der Konzentrationslager – endlich Anerkennung und eine moralische Wiedergutmachung. Vieles kann jetzt auf den Weg gebracht werden, was bisher nur eingeschränkt oder gar nicht möglich gewesen ist: eine Verbesserung der Schul- und Berufsausbildung junger Sinti und Roma, das Ausleben der eigenen Kultur, ein entschiedeneres Eintreten gegen antisemitische und antiziganistische Repressionen und der Kampf gegen behördliche Willkür. Sinti und Roma wollen dabei aber nicht nur ihre nunmehr verbrieften Rechte in Anspruch nehmen, sondern sich auch gesellschaftlich und politisch intensiver beteiligen.
Dazu der Landesvorsitzende Matthäus Weiß: „Nach der Aufnahme der Sinti und Roma in die Landesverfassung, wird sich der Landesverband noch engagierter in die Politik des Landes Schleswig-Holstein, aber auch darüber hinaus, einbringen. Wir werden uns in angemessener Form einmischen. Den bisher sehr produktiven, freundschaftlichen Dialog mit der dänischen und friesischen Minderheit, der Landesregierung und der Opposition sowie mit Nichtregierungsorganisationen werden wir nicht nur fortsetzen, sondern intensivieren. Wir möchten, dass alle politisch Verantwortlichen, die die heutige Änderung der Landesverfassung mitgetragen und möglich gemacht haben, mit Recht sagen können, dass sie diesen Schritt nicht bereuen. Wir werden von unserer Seite aus alles daran setzen, die Beteiligten und die Mehrheitsbevölkerung nicht zu enttäuschen.“

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