Nordfriesen bei der Europeada ausgeschieden
Björn Petersen gelingt lupenreiner Hattrick
Bautzen. Die 2. Europeada – die Fußball-Europameisterschaft der europäischen Minderheiten, die parallel zur EM der Nationalstaaten stattfindet – geht ohne die Nordfriesen in die nächste Runde. Die Vorrundengruppe C war zu stark für die mit kleinem Kader angereisten Spieler aus dem friesischen Sprachraum. Im ersten Spiel verlor man mit 0:2 gegen die Ladiner aus Italien. Möglicherweise war der Druck für die Mannschaft, die in dieser Besetzung vorher nie zusammen gespielt hatte, noch zu groß, hieß es doch, mindestens zwei Gruppenspiele gewinnen zu müssen, wollte man sich für das Viertelfinale qualifizieren. Im zweiten Spiel gegen die Türken aus West-Thrakien lief es dann schon erheblich besser. Nach einem 0:2 Rückstand gelang es den Friesen, das Ruder umzuwerfen und am Ende mit einem hochverdienten 5:2 vom Platz zu gehen. Besonders hervorzuheben ist hier der reine Hattrick von Torjäger Björn Petersen in der zweiten Halbzeit. Ihm war schon das 1:2 gelungen, den Ausgleichstreffer steuerte Stephan Christiansen bei. Mit den insgesamt vier Treffern lag BP, wie Petersen inzwischen auch hier in der Lausitz genannt wird, nach dem zweiten Spieltag in der Torschützenliste mit vorne.
Das Ende kam wie erwartet gegen die Kroaten aus Serbien, die nach dem guten Abschneiden bei der ersten Europeada 2008 in der Schweiz zu den gesetzten Mannschaften gehörte und die Gruppe C am Ende mit 9:0 Punkten und 17:2 Toren gewannen. Bei dem überzeugend herausgespielten 0:5 standen die Nordfriesen wie zuvor die beiden anderen Gruppengegner auf verlorenem Posten.
„Das ist zwar ausgesprochen schade, hatten wir uns doch das Weiterkommen als Ziel gesetzt,“ so Manfred Nissen, der als Geschäftsführer der Friisk Foriining die friesische Truppe als Delegationsleiter begleitet. „Trotzdem ist die Stimmung unter den Jungs weiterhin prächtig, weil die veranstaltenden Sorben ein rundum professionelles Superturnier mit einem fantastischen Kulturprogramm auf die Beine gestellt haben. Wir werden jetzt nicht abreisen, sondern wie vorgesehen bis zum Finale hierbleiben und die Zeit nutzen, noch weitere Kontakte zu bekannten oder uns bisher unbekannten Minderheiten zu knüpfen“, ist sich Nissen sicher, dass die verbleibende Zeit für den Aufenthalt der Nordfriesen nicht langweilig wird. „Wir sind so begeistert von dieser ganzen Veranstaltung, dass wir uns schon Gedanken über eine erneute Teilnahme in vier Jahren machen“, sagt Uwe Petersen, der A-Jugend-Coach vom FC Frisia Risum-Lindholm, der die nordfriesische Mannschaft betreut.
Die Nordfriesland-Elf bei der Europeada
Björn Petersen in Dauerbewachung