Internationale Jugendkonferenz im Deutsch-Dänischen Grenzland
Anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Bonn-Kopenhagener Erklärungen führen
die Organisationen der deutschen, dänischen und friesischen Minderheit eine
internationale Jugendkonferenz vom 17. bis zum 30. Juli 2005 durch.
Wieder und wieder ist anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten die europäische Perspektive
der Bonn-Kopenhagener Erklärungen hervorgehoben worden, und Cultures in Dialogue
soll den Jugendlichen die Möglichkeit geben diese europäische Perspektive in praktische
Politik umzusetzen. 180 Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren aus
Minderheitenregionen in ganz Europa werden 14 Tage lang Gäste der Minderheiten an
der Jaruplund Højskole bei Flensburg, der Deutschen Nachschule Tingleff und der
Højskolen Østersøen in Apenrade sein.
Die Konferenz wird getragen von einem eigens gegründeten Verein Cultures in Dialogue
mit folgenden Mitgliedern: Grænseforeningen, Bund Deutscher Nordschleswiger,
Sydslesvigsk Forening, Friisk Foriining, Deutscher Jugendverband für Nordschleswig,
Sydslesvigs danske Ungdomsforening und die drei mitwirkenden Schulen. Die Planung
und Durchführung der Konferenz selbst ist somit ein praktisches Beispiel für die
Kooperation von Minderheiten und Mehrheiten im deutsch-dänischen Grenzland.
Konkret werden die Jugendlichen in der ersten Hälfte der Konferenz einen Einblick in das
Zusammenleben von Minderheiten und Mehrheiten in der Grenzregion gewinnen. Sie
werden vor Ort die Bedeutung der Bonn-Kopenhagener Erklärungen für die Entwicklung
von der Konfrontation zur Kooperation studieren. Dabei geht es vorrangig um die
Vermittlung der Erkenntnis, dass Minderheiten vor allem eine Bereicherung ? und nicht ein
Konfliktpotenzial ? darstellen.
In der zweiten Woche werden sie auf verschiedene Weise diese Einblicke aufarbeiten und
in eine Form bringen, die sie in ihren Heimatländern verbreiten können, in der Form von
Artikel und ähnlichem. Des Weiteren wird ein Film produziert werden, der über
Regionalsender in ganz Europa ausgestrahlt wird und in Dänemark als Unterrichtsmaterial
zur Verfügung gestellt wird. Hauptziel der Aktivitäten der zweiten Woche ist das Erarbeiten
und Verhandeln einer Resolution, in der die Jugendlichen ihre minderheitspolitischen
Forderungen an die Europäische Union stellen. Darüber hinaus kann jede Schule eigene
Schwerpunkte setzen.