Europarat besucht Nordfriesen im Andersen Hüs
Auf europäischer Ebene können sich die Nordfriesen auf die »Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen« und das »Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten« berufen. Beide Rechtsinstrumente sind gleichzeitig Bundesgesetz und werden regelmäßig vom Europarat auf dessen Umsetzung geprüft. Dabei kommen auch die Nordfriesen als direkt Betroffene zu Wort.
So nutzte eine Delegation des Europarats unter der Leitung von Dr. Igor Lakic, Universität aus Montenegro am Dienstag (22.05.2018) die Gelegenheit zu einem Besuch in Nordfriesland. Auf dem Programm standen die Schwerpunkte Bildung, Vereinswesen, Verwaltung und Medien. Die Delegation besuchte die friesisch-dänische Schule in Risum Lindholm und das Andersen Hüs in Klockries. Im letzt genannten fanden die meisten Gespräche statt.
Die Europaratsdelegation zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Nordfriesen trotz arg bescheidener Mittel. So kam auch die einen Tag zuvor beendete Raderlebnistour »Tuhuupe – luupe« zu Sprache. Es konnte generell jedoch festgestellt werden, dass die Nordfriesen trotz einer großen Anzahl von Rechten auf allen Ebenen weiterhin mit sehr bescheidenen finanziellen Mitteln auskommen müssen. Wenngleich das vom Friesenrat herausgegebene Modell Nordfriesland mit einer Reihe von Kernforderungen der Nordfriesen bereits über 10 Jahre alt ist, können weiterhin bestimmte Themenbereiche – insbesondere Medien und Bildung – als ungelöst fortgeschrieben werden.