Traumwetter beim diesjährigen Friesentreffen auf Helgoland
Mit dem traditionellen Einholen der Flaggen der drei Frieslande ging am Sonntag das 19. »Friesendroapen« (Friesentreffen) auf Helgoland zu Ende. Von Donnerstag bis Sonntag trafen sich über 300 Friesen zu kulturpolitischen Gesprächen und zum Informationsaustausch. Friesisches Brauchtum, Musik und auch das Feiern kamen dabei natürlich nicht zu kurz. Der Interfriesische Rat lädt traditionell alle drei Jahre die Friesen aus den Sektionen West-, Ost- und Nordfriesland zu diesem gemeinsamen Treffen ein. Ausrichter war in diesem Jahr die Sektion Ost des Interfriesischen Rates.
Im Rahmen des Treffens kam auch der Interfriesische Rat zu seiner Mitgliederversammlung zusammen. Präsident Helmut Collmann (Ostfriesland) konnte dazu auch die schleswig-holsteinische Ministerin für Justiz, Kultur und Europa, Anke Spoorendonk (SSW) begrüßen. Die Ministerin überbrachte das Grußwort der Landesregierung und sagte den Friesen die weitere politische Unterstützung im kulturellen Bereich – insbesondere bei der Sprachförderung – zu. In diesem Zusammenhang verwies sie auf den Sprachenplan der Landesregierung. Der stieß auf das besondere Interesse der Friesenvertreter. Die Nordfriesen sehen zudem in der von der Landesregierung forcierten Nordseekooperation Chancen. »Wir Friesen leben diese Nordseekooperation über Ländergrenzen seit Jahrzehnten und sind gerne bereit, unsere Erfahrungen einzubringen«, so auch die Vorsitzende der Sektion Nord, Frau Ilse Johanna Christiansen. Dafür sei jedoch auch eine verlässlichere finanzielle Unterstützung der kulturellen Arbeit erforderlich, die derzeit im Wesentlichen durch ehrenamtliche Arbeit getragen werde. Neben einem Vortrag über friesische Identität entlang der Nordseeküste, Workshops zu verschiedenen kulturellen Themen sowie einem Ruderwettbewerb mit Börtebooten stand der Sonnabend im Zeichen des Festabends in der Helgoländer Nordseehalle. Bürgermeister Jörg Singer begrüßte die Teilnehmer des Treffens und ermunterte die Friesen, für ihre Anliegen selbstbewusst einzutreten. Das mit viel Beifall bedachte Programm des Abends gestalteten neben Volkstanzgruppen und zwei Helgoländer Musikgruppen die westfriesische Gruppe Baldrs Draumar mit friesischer Folkmusik. Außerdem trat das ostfriesische »Lüttje Theater Hatshusen-Ayenwolde« mit einem Sketch auf. Am Sonntag fand in der St.-Nicolaikirche ein friesischer Gottesdienst mit Liedern und Wortbeiträgen aus den verschiedenen friesischen Regionen statt. Im Anschluss daran zogen die Teilnehmer – teils in Tracht – vom Helgoländer Oberland in das Unterland, um sich dann wieder auf dem Rathausplatz zu Aufführungen der beteiligten Volkstanzgruppen zu treffen. Das nächste Treffen – das 20. Friesendroapen – ist bei den Friesen schon fest eingeplant. Es wird im Jahre 2019 auf der Hochseeinsel stattfinden, voraussichtlich Ende Mai. Bis dahin wird es Treffen verschiedener Gruppen geben, etwa der Junglandwirte und der Frauen. Ein interfriesisches Treffen der Kommunalpolitiker soll in der zweiten Oktoberhälfte dieses Jahres im Bereich Wittmund /Jever stattfinden.
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