Der NDR soll auch in Dänisch und Friesisch senden
SSW-Hauptausschuss spricht sich einstimmig dafür aus, dänisch- und friesischsprachige Beiträge im NDR-Staatsvertrag zu verankern.
Seit Jahren fordern die dänische Minderheit und die Volksgruppe der Friesen eine Berücksichtigung ihrer Sprachen im Programm des Norddeutschen Rundfunks. Passiert sei bisher wenig bis gar nichts, bedauerte der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms, auf der gestrigen Sitzung des SSW-Hauptauschusses im „Slesvighus“ in Schleswig.
„Schleswig-Holstein ist das Land der sprachlichen und kulturellen Vielfalt. In keinem anderen Bundesland gibt es so viele heimische Minderheiten. Im NDR merkt man von diesem Alleinstellungsmerkmal und Mehrwert leider nicht viel“, so Harms, der gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden Flemming Meyer einen Resolutionsvorschlag zum Thema vorlegte.
Hierin wird die Landesregierung aufgefordert, sich im Rahmen der Verhandlungen um den NDR-Staatsvertrag dafür einzusetzen, dass der NDR in einem angemessenen Umfang auch regionale dänisch- und friesischsprachige Beiträge erstellt und über Radio, TV und Internet verbreitet. Die Resolution wurde einstimmig verabschiedet.
Andere sind da ohnehin schon weiter: In Sachsen und Brandenburg sind sorbische Sendungen übrigens längst über die Sorbengesetze und in den jeweiligen Staatsverträgen abgesichert und ein integraler Bestandteil des regionalen Radio- und Fernsehprogramms von RBB und MDR.
Dabei dienten Beiträge in Minderheitensprachen bei weitem nicht nur den Minderheiten selbst. Auch für die Bevölkerungsmehrheit würden die Beiträge einen Mehrwert bedeuten, merkte die Kieler SSW-Ratsfrau Susanna Swoboda an:
„Im dänischen Fernsehen werden Filme konsequent in der Originalsprache mit dänischen Untertiteln gesendet. Man gewöhnt sich schnell daran und hat den Vorteil, in Sachen Sprache und Aussprache noch dazu zu lernen.“