Junge Friesen übten sich in friesischer Rechtschreibung
In kleinen Gruppen wurden Kurzreferate erarbeitet
(v.l.n.r.: Berit Nommensen, Jana Ewaldsen und Mona Jessen)
Erste friesische Wochenend-Hochschule wurde gut angenommen
Sehr zufrieden zeigte sich Organisator und friesischer Kulturkonsulent Gary Funck mit den Ergebnissen der ersten friesischen Wochenend-Hochschule ?Friisk Huuchschölj?, die der Dachverband für friesische Sprache und Kultur, die Friisk Foriining, am vergangenen Wochenende in den Räumlichkeiten des Nordfriisk Instuuts in Bredstedt / Bräist durchführte.
Zehn junge Friesen und Friesinnen vertieften hierbei ihre Kenntnisse im Bereich der friesischen Rechtschreibung und Grammatik. ?Durch den im Laufe der letzten Jahre angehobenen Status des Friesischen wird auch immer mehr Friesisch geschrieben und gelesen. Leider vermitteln die Schulen kaum Kenntnisse über die korrekte Schreibweise und die grammatikalischen Besonderheiten unserer Sprache?, beschreibt Kulturkonsulent Gary Funck die Ausgangsmotivation für die Etablierung dieser Bildungsreihe für junge Friesen im Studentenalter.
Auf anschauliche Weise vermittelte er einen Tag lang die Besonderheiten der friesischen Rechtschreibung und wies auf die zahlreichen grammatikalischen Stolperfallen hin, die das Friesische von seinen Nachbarsprachen unterscheidet. ?Die Teilnehmer, die sich zum großen Teil aus den Reihen des Jugendverbandes Rökefloose zusammensetzten, unterhalten eigene Homepages, Internetforen und andere Medien, in denen sie ständig auf korrekte friesische Rechtschreibung angewiesen sind?, so Funck weiter, ?und die beherrschen bislang leider nur wenige?. Aber diesem Zustand konnte an diesem Wochenende Abhilfe geschaffen werden.
Der Sonntag stand dann ganz unter dem Zeichen der friesischsprachigen Literatur. Die Teilnehmer erarbeiteten eigene Referate zu den einzelnen Autoren aus und präsentierten sie dann der gesamten Gruppe, um anschließend nach eingehender Diskussionen über Qualität und Motivation der jeweiligen Autoren zu sprechen.
?Mich hat besonders das Werk, der Mut, aber auch das Schicksal des Sylter Dichters Jens Mundgard berührt?, resümiert die Teilnehmerin Marie Hahn aus Enge. Der Sohn des Sprachforschers Nann Mundgard gilt als bedeutende Figur des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus und musste seinen literarischen Mut mit dem Tode im KZ Sachsenhausen bezahlen. ?Solche Persönlichkeiten sind ein wichtiger Bestandteil unserer zeitgenössischen Geschichte und ich hoffe, dass ich Euch neugierig auf die vielen Facetten der unglaublich reichen friesischen Literaturlandschaft machen konnte?, gab Organisator Funck den Teilnehmern mit auf den Weg. Die nächste Wochenend-Hochschule ist bereits in Planung und wird sich dann mit der friesischen Geschichte befassen.