Nordfriesen im Gespräch mit dem Europarat

Delegation des Europarats implementiert Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten

Auf europäischer Ebene können sich die Nordfriesen auf die »Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen« und das »Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten« berufen. Beide Rechtsinstrumente sind gleichzeitig Bundesgesetz und werden regelmäßig vom Europarat auf dessen Umsetzung geprüft. Dabei kommen auch die Nordfriesen als direkt Betroffene zu Wort.

So nutzte eine Delegation des Europarats unter der Leitung von Eero Aarnio aus Finnland am Mittwoch (28.01.2015) die Gelegenheit mit den beiden Vertretern der Nordfriesen, Bahne Bahnsen, Vorsitzender Friisk Foriining und Frank Nickelsen, Geschäftsführer des Friesenrates Sektion Nord, über den Stand des 4. Berichtes der Bundesrepublik Deutschland zum Rahmenübereinkommen zu sprechen.

Die Europaratsdelegation zeigte sich erfreut über die Entscheidung der deutschen UNESCO Kommission, das Biikebrennen zum immateriellen Kulturerbe zu ernennen und drückte den Nordfriesen die Daumen, dass dies auch auf internationaler Ebene gelingt. Es  konnte jedoch festgestellt werden, dass die Nordfriesen trotz einer großen Anzahl von Rechten auf allen Ebenen weiterhin mit sehr bescheidenen finanziellen Mitteln auskommen müssen. Wenngleich das vom Friesenrat herausgegebene Modell Nordfriesland mit einer Reihe von Kernforderungen der Nordfriesen bereits 10 Jahre alt ist, können weiterhin bestimmte Themenbereiche  – insbesondere Medien und Bildung – als ungelöst fortgeschrieben werden. Allerdings gibt es auch Licht im Tunnel. So lobten Bahnsen und Nickelsen die Bestrebungen der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung, Friesisch stufenweise in den Schulen zu verankern als richtigen Schritt. Auch erhofft man sich mehr Mitspracherecht beim 2017 neu zu bildenden NDR Rundkfunkrat, am besten mit einem eigenen Sitz.

In den folgenden Wochen wird der Europarat Empfehlungen an die deutschen Behörden schicken.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild v.l.n.r: Sarah Burton (Sekretariat Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten, Europarat, Strasbourg) Dr. Grigor Badiryan (Armenien), Dr. Neven Andjelic (Bosnien-Herzegowina), Bahne Bahnsen (Friisk Foriining) und Frank Nickelsen (Friesenrat Sektion Nord).

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